100 Jahre Feuerwehr Borstel
Die Geschichte des Borsteler Feuerlöschwesens
Aus der Chronik von Borstel geht hervor, dass schon lange vor Gründung des Feuerlöschwesens verheerende Großfeuer in Borstel gewütet haben.
Das erste in der Chronik festgehaltene Großfeuer ereignete sich am 23 . August 1684. Angefangen hat die Feuersbrunst dadurch, dass Arend Lübbers auf seinem Kampe im Brackhoff Moorplaggen verbrannte. Das Feuer geriet jedoch außer Kontrolle. Um die Mittagsstunde stand Borstel in Flammen. Acht Gehöfte wurden durch das Feuer vernichtet.
Wenige Jahrzehnte später, in der Nacht zum 15. April 1707, ist um 3 Uhr bei starkem Wind im Hause des Radmachers Meier ein großes Feuer ausgebrochen. Innerhalb von einer halben Stunde sollen 14 Wohnhäuser und 26 andere Gebäude verbrannt sein.
Aus dem Protokoll vom 28. Juni 1896 ist zu entnehmen, dass im Jahre 1896 in Borstel 100 Meter neue Schläuche zu 300 Mark und zwei neue große Wasserkübel zu 100 Mark angeschafft wurden. Hierfür sollte der Ortsvorsteher eine Beihilfe aus Kreismitteln beantragen. Ferner wurde einstimmig beschlossen, eine Wasserpumpe zum Preis von 50 Mark zu beschaffen.
Vor 1925 gab es noch keine Freiwillige Feuerwehr, jedoch trat im September 1901 die Polizeiverordnung des Oberpräsidenten der Provinz Hannover zur Einrichtung von Pflichtfeuerwehren in Kraft. Hiernach waren alle steuerpflichtigen Männer der Gemeinde im Alter zwischen 20 und 50 Jahren verpflichtet, Dienst in der Feuerwehr zu leisten.
Für die Gemeinden Campen, Sieden und Borstel wurde gemeinsam eine Pumpe beschafft. Am 04. Februar 1902 wurde eine Versammlung einberufen und die Gemeinden Borstel und Bockhop gründeten einen Spritzenverband mit Wirkung zum 01. April 1902. Die Miteigentumsrechte der Gemeinden Campen und Sieden an der Spritze wurden mit 150 Mark von der Gemeinde Bockhop übernommen. Die Vergütung der Bedienungsmannschaften bei auswärtigen Einsätzen
wurde auf 20 Pfennig pro Stunde festgesetzt.
Auf der Gemeinde-Versammlung vom 29. November 1918 wurde der Schmiedemeister Fritz Wolters einstimmig zum Brandmeister gewählt.
Aus dem Auszug der Satzung ist zu entnehmen,
dass am 16. Mai 1925 die freiwillige Feuerwehr Borstei-Bockhop gegründet wurde und wie sich das erste Kommando zusammengesetzt hat. Auf der Generalversammlung am 07. März 1934 wurde die alte Satzung für ungültig erklärt und die nun vorgeschriebene Mustersatzung angenommen. Die Versammlung wählte den Landwirt Heinrich Ehlers zum Wehrführer. Zu diesem Zeitpunkt wurde die freiwillige Feuerwehr als ein Verein behandelt, und am 30. April 1934 unter der Bezeichnung "Freiwillige Feuerwehr Borstei-Bockhop e.V" in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Nienburg mit der laufenden Nummer 67 eingetragen. Bereitsam 11. April 1940 wurde auf Grund der dritten Durchführungsverordnung zum Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 24. Oktober
1939 der Verein wieder aufgelöst und aus dem Vereinsregister gelöscht.
In den Dreißiger Jahren wurde eine "Bachart-Motorspritze" beschafft, diese hatte einen 2-Zylinder/2-Takt Motor, der mit einem Handhebelstarter versehen war. Nicht jedem Feuerwehrmann war es vergönnt, diese Pumpe in Betrieb zu nehmen.
Während des 2. Weltkrieges wurden von den Alliierten sogenannte "Brandplätzchen" abgeworfen, die durch Sonnenstrahlen Feuer legten. Die Feuerwehrmänner, die nicht im Krieg eingesetzt waren, hatten alle Mühe die Brände bis zum Einbruch der Dunkelheit zu löschen, um keine Zielpunkte für die Bomber zu hinterlassen. Ende des Krieges wurde die Borsteier Feuerwehr zum Löschen des großen Brandes von Hannover zu einem 1-wöchigen Einsatz herangezogen.
Nach Kriegsende, durften keine Übungen absolviert werden, die dem Kriegsgeschehen irgendwie ähnlich waren, daher musste man sich auf die Brandbekämpfung und die Pflege des verbliebenen Materials beschränken. Im Jahre 1948 durften die Wehren wiederaktiver werden. Mit 12 Mitgliedern wurde die Feuerwehr Borstei-Bockhop "wieder" gegründet.
Nach einer Überprüfung der Löschwasserverhältnisse in der Gemeinde, wurde mit Verfügung vom 17. Oktober 1950 angeordnet, dass der Feuerlöschteich zu entschlammen ist. Es mußten zwei Zisternen und ein Wehr gebaut werden, um die Löschwasserversorgung sicherzustellen. Im Jahre 1953 trennten sich die beiden Wehren und es wurden zwei getrennte Feuerwehren aufgestellt.
Leiter der Feuerwehr Borstel
Fritz Wolters | 1918 - 1925 |
Heinrich Ehlers | 1925 - 1948 |
Heinrich Freye | 1948 - 1965 |
Heinz Wolters | 1965 - 1969 |
Heinrich Märtens | 1969 - 1971 |
Herbert Renzelmann | 1971 - 1983 |
Dieter Engelbart | 1983 - 1996 |
Jochen Harms | 1996 - 2000 |
Lutz Peymann | ab 2000 |
Nachfolgendes Gedicht ist von den Stiftsjungen nach einem Brand in Campen aus den 50-iger Jahren überliefert:
In Campen hat ' s gebrannt
Da sind wir hin gerannt
Da wollten wir was klauen
Da hat man uns verhauen
Das ehemalige Gerätehaus befand sich an der Sulinger Straße, bei der alten Schule. 1968 beschloß der Gemeinderat, ein neues Gerätehaus an das Sportheim anzubauen. Doch bevor die ersten Rohbau- und Gebrauchsabnahmen erfolgten, vergingen noch drei Jahre.
Die Feuerwehr im Jubiläums Jahr 2001
Ortsbrandmeister | Jochen Harms |
Stellv. Ortsbrandmeister | Jürgen Buchholz |
1. Gruppenführer | Lutz Peymann |
2. Gruppenführer | Heiner Knoop |
3. Gruppenführer | Jürgen Buchholz |
Jugendfeuerwehrwart | Hartmut Miklis |
Stellv. Jugendfeuerwehrwart/-in | Ulf-Enno Meyer Martina Pleuß |
Kassenwart Schriftführer | Michael Tepfer |
1. Gerätewart Atemschutzwart | Ulf Marquart |
2. Gerätewart | Carsten Knoop |
Funkbeauftragter | Jürgen Meyer |
1. Sicherheitsbeauftrager | Gerd Pröstler |
2. Sicherheitsbeauftragter | Carsten Knoop |